Wandelkrippe zeigt acht Szenen vom 1. Advent bis Maria Lichtmess

Die Inszenierung der Weihnachtsgeschichte wird in den folgenden Wochen von vielen Kirchengemeinden in Form unterschiedlichster Weihnachtskrippen dargestellt. Auch in diesem Jahr wird die Krippe in der St.-Vitus Kirche Willebadessen wieder vom 1. Advent bis Anfang Februar zu sehen sein.

Öffnungszeiten und Szenen

Die Besichtigung der Krippe ist zu den täglichen Öffnungszeiten der St.Vitus Kirche Willebadessen von 9.00 bis 16.30 Uhr möglich.
Die Krippe in der Kirche ist barrierefrei auch mit Rollstuhl über den Haupteingang zu erreichen.

Es waren einmal drei Sterndeuter, die eines Nachts einen wunderschönen Stern sahen. Sie waren richtig begeistert, denn Sie verstanden etwas davon und sagten:

Das muss ein Königsstern sein, einer, der über die Erde regieren wird

Nach langen Diskussionen, basierend auf Ihren astrologischen Wissen, kamen Sie zu dem Entschluss, sich gemeinsam von diesem Stern führen und leiten zu lassen, um den König, den Erlöser zu suchen und Ihm zu huldigen. Aber der König Herodes dort wollte von einem neuen König nichts wissen. Er war in heller Aufregung und rief:

Meine Frau hat keinen König geboren. Doch wenn ihr ihn gefunden habt, dann kommt zurück und sagt mir, wo er ist

Das sagte Herodes aber nur so zum Schein. Darum sagt man auch scheinheilig zu solchen Leuten. Es sollte fast ein Jahr dauern, bis die drei Weisen den Erlöser auf den Feldern vor Bethlehem fanden.

Es gab eine Stadt die hieß Nazareth, in der wohnte eine junge Frau, die Maria hieß und mit dem Schreiner Josef verlobt war.
Gott wollte, dass Maria die Mutter von Jesus wird und schickte den Erzengel Gabriel, um Ihr die Botschaft zu verkünden. Der Erzengel Gabriel begrüßte Maria, die staunte und einen Schreck bekam.

Der Engel sagte zu Maria:
Freue dich Maria, Gott hat dich sehr lieb und hat etwas Besonderes mit Dir vor. Du bekommst ein Baby, einen Jungen und dieser Junge soll „Jesus“ heißen. Jesus wird überall bekannt sein und die Menschen werden ihn „Gottes Sohn“ nennen. Er wird ein guter König sein und viel für die Menschen tun und sie froh machen.

Maria fragte:
Geht das denn alles? Ist das denn möglich? Wie soll ich denn eine Mutter werden, ich bin doch mit Josef noch gar nicht richtig zusammen.

Der Engel sagte:
Gott sendet den heiligen Geist, der bei dir sein wird mit seiner ganzen Kraft. So kannst du die Mutter von Jesus werden, denn bei Gott ist alles möglich. Das Kind wird der Sohn Gottes sein.

Maria sagte zum Engel:
Du kannst Gott sagen, dass ich für Gott bereit bin und ihm dienen will. Ja, ich will Mutter werden.

Josef, der in seiner Werkstatt am schreinern war, erfuhr von der Botschaft des Engels erst durch Maria.

Maria und Josef waren nun schon einige Tage unterwegs und Maria dachte oft daran, dass ihr Kind ein besonderes Kind sein sollte. So hatte es Ihr der Erzengel gesagt.

Und Bethlehem war ein besonderer Ort, denn hier hatte einst der König David gelebt. Manche Menschen sagten auch:

„Eines Tages wird in Bethlehem der Retter für unser Volk geboren.“

Maria fragte oft wie weit es denn noch sei. Endlich in Bethlehem angekommen, suchten Sie eine Unterkunft für die Nacht. Josef klopfte bei vielen Häusern an und fragte:

„Könnt ihr wohl mich und meine Frau aufnehmen? Wir sind wegen der Volkszählung unterwegs.“

„Wir haben selbst zu wenig Platz“, gaben die meisten zur Antwort. „Fragt doch im Gasthaus“, sagten anderen.

Die Herbergen für Reisende waren schon überfüllt. Es waren einfach zu viele Menschen unterwegs. Doch Maria spürte, dass jetzt bald das Kind geboren würde. Der Gastwirt hatte Mitleid.

Er erlaubte ihnen, in der Nähe in einem Stall bei den Tieren zu übernachten. So fand auch ihr Esel einen guten Platz.

Maria war sehr müde und spürte, dass das Kind jeden Moment zur Welt kommen konnte. Deswegen gingen die beiden in den vom Herbergswirt beschriebenen Stall, um sich dort etwas ausruhen zu können.

In dieser Nacht bekam Maria ihren Sohn. Diese Nacht nennen wir deshalb die „Heilige Nacht„. Wie der Engel es gesagt hatte, gab Josef ihm den Namen Jesus. Maria wickelte den kleinen Jungen in Windeln und legte ihn in die Futterkrippe.

  Auf den Feldern vor der Stadt hüteten Hirten ihre Schafherden. Auf einmal ging ein strahlendes Licht am Himmel auf. Die Hirten zitterten vor Schreck. Was war das? Es erschien Ihnen ein Engel der sagte:

„Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude- Ich habe euch etwas Wunderbares zu erzählen: Heute Nacht ist Jesus, Gottes Sohn geboren worden. Er ist der Retter der ganzen Welt. Geht nach Bethlehem! Dort im Stall könnt ihr ihn anschauen. Dort liegt das Kind in der Futterkrippe.“

Als der Engel sie wieder verlassen hatte, rannten die Hirten los. Ganz außer Atem kamen sie beim Stall an und tatsächlich! Dort fanden sie das neugeborene Kind! Es war alles genau so, wie der Engel es gesagt hatte.

Als der König Herodes hörte, dass Jesus als König der Juden geboren war, befragte er alle Oberpriester und Schriftkundigen des Volkes, wo denn der Christus geboren wäre. Sie sagten zu Ihm:
In Bethlehem in Judaä“ denn so ist es vom Propheten beschrieben.

Dann ließ König Herodes die Astrologen heimlich zu sich kommen und brachte sorgfältig in Erfahrung, wann denn der Stern erschienen sei. Als er Sie nach Bethlehem sandte da sprach er zu ihnen:
Geht und sucht sorgfältig nach dem jungen Kind und wenn ihr es gefunden habt, dann erstattet mir Bericht

Als Sie den König gehört hatten, gingen Sie ihres Weges und siehe der Stern, den Sie im Osten gesehen hatten ging ihnen voran bis er dort stand, wo Christus, der Erlöser, geboren war.

Als König „Herodes“ die drei Weisen nach Bethlehem sandte, gingen Sie ihres Weges und siehe der Stern, den Sie im Osten gesehen hatten ging ihnen voran bis er dort stand, wo „Christus der Erlöser“ geboren war.

Als Sie im Stall das junge Kind mit Maria Ihrer Mutter sahen, da fielen Sie nieder und erwiesen ihm Ihre Ehrerbietung. Auch öffneten sie Ihre Schätze und versahen das Kind mit Geschenken, Gold, Weihrauch und Myrre.

Die Namen der „Heiligen Drei Könige“ waren Casper, Melchior und Balthasar. Ihre Namen stehen stellvertretend für die drei damals bekannten Kontinente Afrika, Asien und Europa.

Casper verkörpert Afrika, daher seine dunkele Gesichtsfarbe, Balthasar symbolisiert Asien und Melchior Europa.
Ihre Namen erhielten sie im 9. Jahrhundert. Die Gebeine der Heiligen Drei Könige ruhen seit 1164 im Dreikönigsschrein des Kölner Doms.

Der Stern hatte sie zu einer sehr besonderen Geburt geführt – der von Jesus.
Sie hatten auch Geschenke für den Kleinen mitgebracht:

  • Gold, weil es unendlich kostbar war, die
  • Heilpflanze Myrre, um das Jesuskind vor Krankheiten zu schützen und
  • Weihrauch als Zeichen dafür, dass Gott bei Jesus ist.

Maria, steh auf!„. Maria rieb sich verschlafen die Augen. Sie gähnte. Warum weckte Josef sie mitten in der Nacht? „Komm, wir müssen packen und weggehen von hier„, drängte Josef. „Warum denn Mitten in der Nacht? Hat das nicht Zeit bis morgen?„, fragte Maria mit müder Stimme. „Nein„, erwiderte Josef, „Wir können nicht warten. Ich erkläre dir alles unterwegs.“ Maria stand auf. Dann packten sie schnell alles, was sie hatten, zusammen. Es war ja nicht viel. Ein paar Kleider für sich und für das Baby. Ein paar Vorräte. Und natürlich noch die kostbaren Geschenke, die die Weisen vor ein paar Tagen gebracht hatten. Dann ging es schon los. Bevor es hell wurde, waren sie aus Bethlehem verschwunden.

Sie hatten einen langen Weg vor sich. Josef erklärte Maria, was los war.

Du weißt doch, was uns die Weisen von Herodes erzählt haben. Er wollte genau wissen, wann sie den Stern gesehen hatten und wo der neue König geboren werden würde. Aber er wollte nur so viel wissen, weil er vorhat, den neuen König umzubringen.

Heute Nacht ist mir ein Engel erschienen. Er hat mir gesagt, dass Herodes unser Baby umbringen lassen will. Der Engel hat noch gesagt, wir sollen sofort nach Ägypten fliehen.“

Josef und Maria zogen los. Jeden Tag kamen sie ein kleines Stückchen weiter, bis sie endlich nach vielen Tagen in Ägypten ankamen. Dort suchten sie sich einen Ort zum Wohnen und blieben erst einmal dort. Hier mussten sie warten. Warten, bis Gott ihnen etwas anderes sagte.

Das Gesetz Mose schrieb damals vor, ein Neugeborenes innerhalb einer bestimmten Frist in den Tempel zu bringen. Es sagte:
Der erste Sohn in einer Familie gehört besonders zu Gott. Seine Eltern sollen besonders für ihren ersten Sohn beten.

Als Josef und Maria mit Jesus in das Haus Gottes kamen, trafen sie Simeon. Er war ein alter Mann und wartete auf den Tag, an dem Gott die Menschen retten würde. Da sah Simeon Maria und Josef mit dem kleinen Jesus. Simeon merkte: Jesus ist von Gott. Jesus rettet alle Menschen. Jesus hilft allen Menschen. Da freute sich Simeon sehr. Simeon nahm den kleinen Jesus voller Freude auf seinen Arm und betete laut:

„Gott, Du hast dein Wort gehalten, denn ich habe ihn gefunden, den Heiland: Ich habe Jesus mit meinen Augen gesehen. Jesus ist ein Licht für alle Menschen“

Auch eine alte Frau war im Tempel, sie heißt Hanna. Sie war verwitwet, denn ihr Mann war vor vielen Jahren gestorben. Sie hatte Kinder geboren und großgezogen. Jetzt war sie alt und Sie war immer im Tempel und betet und fastet. In derselben Stunde trat Hanna hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.

Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth zurück. Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm.

(Händler am Tempel)

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Krippe mehr und mehr zu einer sogenannten „Wandelkrippe“ entwickelt und ist nicht nur für Krippenliebhaber zu einem Anziehungspunkt in der Advents- und Weihnachtszeit geworden, berichtet Kornelia Brinkmann, die seit knapp 30 Jahren mit Ihrem Team die Willebadessener Krippe betreut.

„Viele sind fasziniert von der Detailvielfalt und der lebensnahen Darstellung“

Nicht nur aus dem Ort selbst, sondern auch aus dem gesamten Umland kommen Besucher, teils wöchentlich, um sich an den neuen Krippenszenen zu erfreuen. „Viele sind fasziniert von der Detailvielfalt und der lebensnahen Darstellung“ wissen
Christa Ewers und Ursula Hilkenbach zu berichten, die seit einigen Jahren im Team mitarbeiten.

Die Krippenszenerie wird jeweils wöchentlich umgebaut und zu unterschiedlichen Bildern passend zu den Texten der Bibel einfühlsam und variantenreich gestaltet wird. Die Krippenfiguren werden aus dem großen Kleiderfundus, der nach und nach von Kornelia Brinkmann genäht wurde, wöchentlich neu eingekleidet. In und an der mehr als 20 Quadratmeter großen Krippe gibt es mit jeder Szenendarstellung immer wieder Neues zu entdecken. Seien es die prachtvollen Geschenke der Heiligen Drei Könige, die vielen Details in der Herbergsszene, die Reiseutensilien von Maria und Josef auf dem Weg nach Bethlehem, das Beduinenzelt der drei Weisen aus dem Morgenland, aber auch die vielen Vögel in den Bäumen oder die Tiere am Wegesrand.

Liebling der Familien mit Kindern, Kindergarten- und Schulgruppen, die die Krippe besuchen ist schon seit Jahren eine kleine Maus die wöchentlich ein neues Versteck findet, freuen sich Renate Strathausen und Julia Rustemeier, die ebenfalls zum fünfköpfigen Krippenteam gehören..

Elf bewegliche, mehr als 90 Zentimeter große Gliederpuppen, die aus beweglichen Holzgestellen mit Gelenken hergestellt sind gehören aktuell zur Weihnachtskrippe. Köpfe und Hände sind geschnitzt und entsprechend farblich bemalt. Schafe, eine Ziege, ein Kamel aus Arabien und andere Tiere gehören ebenfalls Ausstattung.

 

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