Tag 4
Nach langer Vorbereitung war es endlich soweit. Am vergangenen Sonntag machte sich eine 15-köpfige Pilgergruppe auf den Weg in Richtung Bad Kreuznach. „Auf den Spuren der heiligen Hildegard“ lautet das Motto der 6-tägigen Pilgerreise, die von einem 4-köpfigen Team vorbereitet wurde: Pastor Birkner, Barbara und Michael Bogedain, sowie Petra Engemann-Ludwig.
Am 4. Tag zog es die Pilger nach Bingen am Rhein. Dort verbrachte die Hl. Hildegard die 2. Hälfte ihres Lebens. Mit viel Diplomatie und der Mithilfe einflussreicher Unterstützer schaffte es die Ordensfrau, dass sie den Disibodenberg verlassen konnte und gründetet in Bingen ihr eigenes Kloster.
Es entstand eine mächtige Kirche mit Kreuzgang und Nebengebäuden, von denen heute allerdings nur noch fünf Arkarden erhalten geblieben sind.
Tag 3
Der dritte Tag der Pilgerreise begann mit einem Rückblick auf die Kinderzeit der hl. Hildegard. Mit acht Jahren kam sie in die Obhut von Jutta von Sponheim, bei der sie eine religiöse Erziehung genoss.
Jutta lebte auf der Burg Sponheim, von der heute noch der mittelalterliche Wohnturm erhalten geblieben ist. Der Turm ist begehbar, und so erklomm die Gruppe die zahlreichen Stufen im Inneren des alten Gemäuers.
Mit 14 Jahren zog Hildegard zusammen mit Jutta von Sponheim und einer weiteren Frau in die 1. Frauenklause auf den Disibodenberg, auf dem Anfang des 12. Jh. gerade mit dem Bau eines großen Klosters begonnen worden war. Nach dem Tod von Jutta übernahm Hildegard die Leitung der Frauen und konnte sich erfolgreich gegenüber der Männerdomäne des Klosters behaupten. In dieser Zeit schrieb sie u.a. 77 Musikstücke, was allgemein kaum bekannt ist.
Das Orga-Team hatte eine Führerin gebucht, die es verstand das Leben der Hl. Hildegard auf diesem Klosterberg sehr anschaulich darzustellen, sodass die spärlichen Mauerreste einen Sinn bekamen und man sich vorstellen konnte, wie es hier vor 1.000 Jahren zugegangen sein mochte.
Nach der Rückfahrt zum Hotel klang der Tag mit dem gemeinsamen Abendessen aus.
Tag 2
Die Ortschaft Herrstein hat einen wunderschönen historischen Stadtkern mit einer gut erhaltenen Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert und vielen alten Fachwerkhäusern.
Nach einer kurzen Rast ging es weiter mit dem Bus in Richtung Idar-Oberstein. Dort war zunächst Zeit, die Fußgängerzone zu erkunden oder ein Stück Kuchen und einen Kaffee zu genießen.
Das Highlight war dann der Aufstieg zur Felsenkirche. Die Kirche wurde im 15. Jahrhundert in eine natürliche Höhle des Felsens gebaut. 187 Stufen mussten die Pilger erklimmen, und standen dann vor dem Tor zur Kirche. An dieser Stelle beginnt der Hildegard Weg, der 137 km bis nach Bingen führt.
Da sich immer wieder Felsbrocken aus dem Berg lösen und hinab stürzen, wurde die Kirche schon mehrfach beschädigt und war jahrelang gesperrt. Inzwischen ist der Hang aufwändig gesichert worden, und die Kirche ist über einen Tunnel gefahrlos zu erreichen.
Tag 1
Die Pilgergruppe macht sich am Sonntagmittag, 12. Oktober 2025, mit dem Bus auf den Weg nach Bad Kreuznach. Das Hotel am Goetheplatz liegt im Ortsteil Bad Münster am Stein.