Am Sonntag 05. Nov. 2023 fand in der Kirche St. Marien Peckelsheim unter der Leitung von Vikar John Paul Thaikkadan mit Unterstützung der Priestermitbrüder Vikar Jinto (Praktikant ab Frühjahr 2024 in unserem Pastoralen Raum) und Vikar Vinoy (Praktikant ab Frühjahr 2024 in Medebach), Diakon Alfons Ebbers, den Ordensschwestern Anna Paul, Irene, Shaibi und Poulin Christo aus Köln, sie arbeiten dort im Caritas Altenheim Köln-Mülheim, sowie dem Kirchenchor St. Marien Borgholz/Natingen, eine Heilige Messe nach dem syro-malabarischen Ritus statt. Im Anschluss an die Messfeier waren die Kirchenbesucher in das Pfarrheim zu einem original indischen Mahl, zubereitet von den Ordensschwestern mit tatkräftiger Unterstützung von Frau Ingrid Peine, eingeladen.

Zu Beginn der Messe hat Vikar John Paul den vielen Kirchenbesuchern folgende Informationen gegeben:
In Indien gibt es drei katholische Riten: Syro-malabarisch, Syromalankarisch und Lateinisch. Der Apostel Thomas kam nach Indien im Jahr 52 nach Christus. Seit damals gibt es in Indien das Christentum. Diese Christen nennen sich heute „Thomas Christen”. Der Name „Syro-malabarisch” ist eine Kombination aus den Worten „Syrisch” und „Malabarisch”. Seit dem 4 Jh. nach Christus war die Syromalabarische Kirche sehr stark mit der syrischen Kirche verbunden, die ja zur gleichen „Apostolischen Familie” gehört und so wurde die heilige Messe in syrischer Sprache gefeiert. Die Kirche verwendet den ostsyrischen Ritus, der sich von der Kirche des Ostens ableitet, und ist mit dem Papst und der weltweiten katholischen Kirche in voller Gemeinschaft. Die Kirche hat ihren Hauptsitz in Kerala, einem Bundesstaat im Südwesten Indiens, wo sie die größte christliche Gemeinschaft bildet. Sie hat auch eine bedeutende Diaspora in anderen Teilen Indiens und in verschiedenen Ländern der Welt. Die Kirche wird vom Großerzbischof der Syromalabarischen Kirche geleitet, derzeit Mar George Alencherry, der von der Heiligen Bischofssynode der Syromalabarischen Kirche unterstützt wird. Die Kirche hat 33 Jurisdiktionen, darunter fünf Metropolitansitze und 28 Eparchien. Die Kirche hat etwa 3,5 Millionen Gläubige weltweit, davon 2,35 Millionen in Kerala. Die Syromalabarische Kirche hat eine reiche und vielfältige Geschichte, die von verschiedenen kulturellen, politischen und religiösen Einflüssen geprägt ist. Die Kirche hat ihre Identität und ihren Glauben trotz der Herausforderungen der Kolonialisierung, der Spaltung und der Verfolgung bewahrt. Die Syromalabarische Kirche hat eine besondere Verehrung für die Heilige Familie von Nazareth, die als Vorbild für die christliche Familie angesehen wird. Die Kirche feiert das Fest der Heiligen Familie am letzten Sonntag des Jahres. Die Kirche hat auch eine besondere Hingabe an die Muttergottes, die als Schutzpatronin der Kirche gilt. Sie feiert das Fest der Unbefleckten Empfängnis am 8. Dezember und das Fest der Mariä Himmelfahrt am 15. August. Die Kirche hat auch viele Heilige und Selige, die aus ihrer Gemeinschaft hervorgegangen sind, wie zum Beispiel die Heiligen Alfonsa, Kuriakose Elias Chavara, Euphrasia, Mariam Thresia, Ramapuram Kunjachan und Devasahayam Pillai. Die Märtyrerin Rani Maria, eine Franziskanische Klarissen Schwester, war seliggesprochen. Sie war in 1996 in Nord Indien getötet worden. Die Schwestern, die heute hier sind, gehören zu der gleichen Franziskanischen Klarissen Ordensgemeinschaft aus Kerala. Die Kirche hat auch einen wichtigen Beitrag zur Evangelisierung, zur sozialen Entwicklung und zur Förderung des interreligiösen Dialogs in Indien und darüber hinaus geleistet. Die Kirche hat eine eigene Theologie, Spiritualität und Liturgie, die von der syrischen und indischen Tradition inspiriert sind. Die Kirche feiert die Liturgie von Mar Addai und Mar Mari, die eine der ältesten liturgischen Formen des Christentums ist. Sie verwendet auch verschiedene Sprachen für die Liturgie, vor allem Malayalam, die Hauptsprache Keralas, und Syrisch, die liturgische Sprache der syrischen Christen. Die Syromalabarische Kirche hat eine wichtige Rolle bei der Bewahrung und Förderung der syrischen und indischen Kultur gespielt. Sie hat eine reiche literarische Tradition, die von den frühen syrischen Schriften bis zu den modernen malayalischen Werken reicht. Die Kirche hat auch eine einzigartige musikalische Tradition, die von den syrischen Gesängen bis zu den indischen Rhythmen reicht. Es gibt eine Tradition, das „Thomas Kreuzes”, dass auf den Altar gelegt wird. Im Syro-Malabarischen Ritus legen wir den Akzent auf die Auferstehung Jesu. In der Syro-Malabarischen Liturgie wird besonders die Opfergabe Jesu am Kreuz betont, vollendet in der Auferstehung. Stark betont sind der Lobpreis und die Danksagung an die Dreifaltigkeit. Wie in allen ostkirchlichen Liturgien ist die Verehrung des Heiligen Geistes sehr bedeutend. Alle Gläubigen haben einen aktiven Teil in der Liturgie, weil alle in der Taufe ein priesterliches Volk geworden sind. Der Altarraum symbolisiert das himmlische Jerusalem. Die Gottesdienstteilnehmer sind alle Pilger und unterwegs auf der Erde zum himmlischen Leben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Archiv

Schlagworte