Dr. Heinrich Haggeney, der von 1940 bis 1948 Pfarrvikar in Manrode war, hat uns in einer unscheinbaren Kladde, im „Heldengedenkbuch der aus der Kirchengemeinde Manrode im Weltkriege 1939-45 Gefallenen“ ein einzigartiges Zeitzeugnis hinterlassen. Damit gibt er uns Nachgeborenen einen Einblick in die Lebenswirklichkeit der damaligen Dorfbewohner. Sobald ein junger Mann oder Vater aus Manrode, oft der Hoferbe oder Ernährer der Familie, in den Krieg einberufen wurde, bedeutete das eine grundlegende Veränderung im Leben der betroffenen Familie. Es blieben nur die Hoffnung und das inständige Gebet, dass der Sohn oder Vater lebend und gesund nach Hause kommen sollte. Wir können uns kaum vorstellen, wie groß die Angst der Familie vor der Nachricht war, in der es heißt, dass der Sohn oder Vater den „Heldentod“ gestorben ist. Allerdings sind die Auf- zeichnungen in der damals üblichen Kurrentschrift verfasst. Es leben heute kaum noch Menschen, die diese deutsche Kurrent- oder Sütterlin- schrift in der Schule gelernt haben bzw. noch lesen können. Deshalb bin ich der Manroder Ortsheimatpflegerin Maria Pieper zutiefst dankbar für ihre Initiative zur Transkription des Textes und der Veröffentlichung dieses Zeitzeugnisses. Frau Pieper hat mit einem großem Engagement und mit Unterstützung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unermüdlich daran gearbeitet. Ihr und allen, die die Herausgabe dieses Werkes begleitet und ermöglicht haben, danke ich von Herzen. Für jeden Gefallenen ist zunächst der handschriftliche Text des Pfarrvikars als Faksimile abgedruckt und darunter der in unsere heutige lateinische Schrift übertragene Text. Dazu kommen Reproduktionen der von Pfarrvikar Dr. Haggeney in die Lebens- läufe eingefügten Fotos der Gefallenen und Reproduktionen der Zeitungsnachrufe und Gedenkzettel.

Das „Heldengedenkbuch der aus der Kirchengemeinde Manrode im Weltkriege 1939-45 Gefallenen“ liegt inzwischen in gedruckter Fassung vor und ist für 15 Euro in Manrode bei der Ortsheimatpflegerin Maria Pieper, Trendelburger  Str. 15, bei der Ortschronistin Petra Stellpflug, Hürterstr. 4, und zu den Öffnungszeiten im Kath. Pfarramt in Borgentreich, Steinweg 22, erhältlich.

Werner Lütkefend, Pfarrer

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